Vorgeschichte
Eine schicksalhafte Nacht
Frankreich, Paris, Sommer 1806
„Hier gibt es nichts Ungewöhnliches zu sehen. Bitte gehen Sie weiter“, mahnt verzweifelt ein Nationalgardist mit seitlich ausgestreckten Armen zum schaulustigen Pöbel, deren Blicke sich nicht von der Szenerie hinter dem Gardisten abwimmeln lassen. Denn das, was der Gardist versucht kleinzureden, sind zwei leblose Leiber, in vornehmenden Garderoben, zwischen den Gemäuern einer Seitengasse.
Der perfekte Aufhänger für eine morgige Tageszeitung, denkt sich der herangewachsene Pierre, dem es gelang sich durch den Pöbel durchzudringen. In sein gezücktes Notizheft skizziert er die vollendete Bluttat, bei der ein Körper auf dem Pflasterboden liegt, dessen Kopf zur völligen Unkenntlichkeit zerdrückt und der Torso mit dem selbigen Kraftaufwand malträtiert wurde, wobei immer wieder ein Finger oder ein Bein nachzuckt.
Diesem gegenüber liegt eine längliche Glasscherbe und an der davor befindlichen Hauswand sitzt angelehnt ein erstochener Schönling mit Locken. Augenblicklich stockt Pierre der Atem beim näheren Betrachten des Lockenkopfs, denn auch wenn bereits ein halbes Jahrzehnt verging, es war ohne Zweifel einer der humanistischen Kavaliere aus der schicksalhaften Nacht, die er im Hause de la Croix begegnete.
„Herr Gardist, Moyenna mein Name, freier Journalist! Ist schon bekannt, wer die Opfer sind?“, stellte sich Pierre mit seinem Pseudonym vor, welches ein Anagramm vom französischen Anonym war.
„Kein Kommentar. Schreib lieber wie die Anderen etwas über den Rheinbund, Zeitungsbursche!“, kommt es unfreundlich von dem Nationalgardisten, der mehr schlecht als recht die Traube an Schaulustigen im Zaun hält.
„Es ist der Buchhändler, Gott hab ihn selig“, meint bekreuzigend ein ergrauter Mann mit Brille. Dank der Ablenkung des Aufgebots, dem der Gardist gegenüber steht, bekam dieser das Gesagte nicht mit aber dafür Pierre, der augenblicklich den Mann zur Seite nimmt.
„Ein Buchhändler sagen Sie … Wissen Sie wie er hieß und wo dessen Buchladen zu finden wäre?“, fragt Pierre den ergrauten Brillenträger, der ihn verdutzt beäugt.
„Belrose war sein Name und sein Laden befindet sich unweit von hier. Auf der rechten Seite entlang der Abbiegung, immer der Nase nach, am Schriftzug werden Sie es erkennen“, antwortet der Brillenträger.
Der Weisung befolgend, zieht Pierre durch die Straßen von Paris bis er vor seinen Füßen einzelne auf dem Pflasterboden liegende Glasscherben erblickt, die ihn dazu verleiten hoch auf die Gebäudefront zu schauen, an der die Aufschrift "Belrose Buchladen" prangt. Näher an das Gebäude herangetreten schaut Pierre durch ein Kachelfenster, hinter dem sich eine kleine aber überaus elegant eingerichtete Bücherei verbirgt. Pro forma umgreift er den Knauf der Eingangstür, um daraufhin festzustellen, dass diese verschlossen ist. Da die Tür ebenfalls gekachelt ist und mit Glasscheiben ausgekleidet, erkennt Pierre, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite der Tür glücklicherweise der dazugehörige Schlüssel im Schloss steckt. Langsam nachhinten zurücklehnend wandern sogleich seine grünen Augen verdächtig durch die Gegend. Als er sich vergewissert hat, dass keine Menschenseele ihn sieht, schlägt er einmal kräftig mit dem Ellenbogen gegen eine Glaskachel der Eingangstür. Das Geräusch von zerbrechendem Glas ist zu hören und im Nu steht er in der Bücherei des Kavaliers.
Umherschauend begutachtet Pierre die Räumlichkeit mit den etlichen verzierten Bücherregalen und ausgelegten Teppichen. Seine Aufmerksamkeit wechselt aber prompt von dem Mobiliar zu der Verkaufstheke, hinter der sich eine Treppe befindet, die in das obere Stockwerk führt. Davon ausgehend, dass er im unteren Bereich der Bücherei keine näheren Anhaltspunkte zu dem Kavalier finden würde, macht sich Pierre auf das obere Stockwerk zu betreten.
Auf einem offenen Flur, über dem man übers Geländer herab auf die Bücherei schauen kann, hat er die Wahl zwischen drei Türen. Die erste führt Pierre in ein luxuriöses Schlafgemach, an dem er aber schnell das Interesse verliert und ihn dazu bringt den nächsten Raum zu inspizieren.
Der zweite Raum begrüßt ihn mit einer abgestandenen Luft und von Vorhängen gedämmtes Licht der beginnenden Abenddämmerung. Trotz des dunklen Ambientes erkennt Pierre die Umrisse einiger Vorrichtungen und Apparaturen deren Zweck ihm schleierhaft ist. Genauso werfen ihm auf einem Tisch herumliegende Kristalle ein Rätsel auf, die nicht den Anschein machen aus dekorativen Gründen dazuliegen. An den Wänden wiederum hängen offene Regale mit Aberdutzenden Fläschchen und Zentral um alles herum befindet sich eine gepolsterte Pritsche. In der Raummitte angelangt bemerkt Pierre einen großen Stehspiegel und daneben ein Stehregal mit etlichen Konservierungsgläsern, in denen menschliche Köpfe mit wohlgeformten Gesichtern eingelegt wurden. Vor Schreck weicht Pierre bei diesem Anblick zurück, bevor er sich nach einigen Herzschlägen wieder fängt und nach weiterer Musterung des Raumes, bis auf Truhen mit okkultem Unrat, nichts Erwähnenswertes findet.
Letztlich in einem überschaubaren Arbeitszimmer angelangt entdeckt Pierre dort ein zerschlagenes Fensterpaar, welches vom Wind auf und zu geschlagen wird. Zunächst begutachtet er den Raum, der mit einer eleganten Schlichtheit beschmückt wurde. Nennenswert ist lediglich ein massiver Schreibtisch mit einem danebenstehenden Lederranzen und ein offener Kamin. Allerdings vom Geklapper der Fenstertüren irritiert bewegt sich Pierre als erstes auf diese zu, um sie zu schließen.
Doch auf einmal spitzen sich seine Ohren. Er hört was, etwas aus dem Erdgeschoss. Dann unverkennbar, Gesprochenes, was Pierre dazu bringt zum Fenster zu eilen und aus diesem rauszusehen. Er flucht innerlich beim Anblick von Uniformierten der Nationalgarde, die vor der Bücherei stehen.
Ohne eine Chance unbemerkt hinauszugelangen, geht Pierre sofort auf den Kamin zu, um in die Schwärze des Schlunds zu blicken, bevor er sich gehetzt in die Feuerstelle hineinzwängt. Dort drückt er sich mit seinen Füßen und Händen gegen das Backsteinwerk, um sich an den Kanten der Backsteine hoch in den Kaminschlund zu schieben. Augenblicklich merkt Pierre wie ihm das Atmen schwerfällt und er sogleich gegen einen Niesreiz ankämpfen muss. Dabei vergeht für Pierre gefühlt eine Ewigkeit bis hörbar ein Stiefelpaar das Arbeitszimmer betritt.
„Knöpf dir den Schreibtisch vor“, brummt es von einer älteren Stimme, nach dem noch ein weiteres Stiefelpaar in das Zimmer hereinspaziert. Pierre verbringt eine geraume Zeit damit zu horchen, wie der Schreibtisch aufgebrochen wird, bis unerwartet eine aufgeweckte junge Stimme zu hören ist, „Aha! Siehe da, da haben wir doch was“.
„Korrespondenz. Nicht gerade wenig“, kommt es wieder von der älteren Stimme.
„Das da, sind doch Listen?“, sagt die jüngere Stimme mit einem fragenden Unterton.
„Ja, wohl eine Auflistung seiner Kunden … und seiner Dienstleistungen“, stellt die ältere Stimme fest.
Pierre schießt dabei die Vorahnung in den Kopf, dass der rege Briefverkehr und die Listen zu den Kavalieren führen könnten, weswegen er sich unbedingt die Schriftstücke aneignen muss.
„Und schaue sich das einer mal an! Manuskripte seines Hinterzimmer-Handwerks“, fügt die jüngere Stimme hinzu.
Es folgt das Flattern von Leder und Papier, was Pierre dem Entleeren des Ranzens zuordnet, der sich neben dem Schreibtisch befand.
„Bring schon Mal den Papierfund zur Akademie“, befiehlt die ältere Stimme, sofort grübelt Pierre darüber nach welche der vier hiesigen Akademien gemeint war, bis die jüngere Stimme seinen Gedankenfluss mit einem abschließenden „Wird gemacht“ unterbricht, woraufhin zu vernehmen ist wie die Beiden das Zimmer verlassen.
Anschließend rutscht Pierre vorsichtig den Kaminschlund hinunter und steigt rußverschmiert aus der Feuerstelle heraus, um mit leichtem Fuß sich zum Fenster zu bewegen. Da erblickt er auf Anhieb einen Nationalgardisten mit einem herunterbaumelnden Lederranzen, wie dieser die Straße hinuntergeht. Instinktiv schaut Pierre zu der offenen Zimmertür, die jedoch keine Option wäre für ein unbemerktes Rausschleichen, gar rechtzeitig um den Boten nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne weitere Zeit zu verlieren, blickt er runter auf die Straße, auf der sich ansonst kein Gardist befindet und dann zu einer nahgelegten Straßenlaterne. Daraufhin stellt sich Pierre, mit den Händen am Fensterahmen abstützend, hockend auf die Fensterbank, wobei ihn ein ungutes Gefühl überkommt.
Er atmet einmal tief die rußfreie Luft ein und springt dann zu der Straßenlaterne, die er mehr als unbeholfen zufassen bekommt. Von dort aus lässt sich Pierre runterfallen und auf dem Bürgersteig stehend stellt er sogleich mit einem Blick in die Bücherei fest, dass ihn die Nationalgarde nicht bemerkt hat, aber dafür schauen einige Passanten den verrußten Pierre ungläubig an. Verlegen lächelt er zu den Leuten, woraufhin er blitzartig dem Boten hinterhersetzt.
Da die Rede von einer Akademie war, muss der Nationalgardist zwangsweise auf dem Weg zum Institut de France sein, meint Pierre zu sich selbst. Kaum fängt er dann an zu überlegen, welche Straße dorthin die perfekten Gassen für ein schnelles Verschwinden hätte, biegt auf einmal der Bote in ein unscheinbares Eckgebäude ab, dass nicht an ein Kommissariat der Nationalgarde erinnert.
Anstatt dem Gardisten ins Haus zu folgen, verlangsamt Pierre seine Schritte und mustert einige vor dem Haus lungernde Männer, die den Eindruck erwecken den Hauseingang zu bewachen als müßiggängerisch den Tag verstreichen zu lassen. Beim Vorbeigehen erntet der verrußte Pierre argwöhnische Blicke, was ihn aber nicht davon abhält daraufhin die Umgebung gründlich zu beäugen. Dabei fällt ihm auf, dass die gegenüberliegenden Häuser jeweils gleichhoch sind, wie das Eckhaus und Flachdächer haben. Dank eines darauffolgenden Geistesblitzes macht sich Pierre auf die Seitengasse des gegenüberliegenden Hauses aufzusuchen. Gedacht, getan, Pierre steht in einer heruntergekommenen und von Ratten frequentierten Gasse. Umso schneller treibt es ihn weg vom versifften Pflasterboden hoch über die Häuserfassade an Fassadenstuck, Fenstergittern und Allereigreifbaren, dass ihn waghalsig wie auch kräfteraubend auf das Flachdach bringt.
Schwer atmend legt sich Pierre an die Dachkante zum Eckhaus, von wo er geschlossene Fensterläden oder nur undeutlich, durch die verschmutzten Glasscheiben, einige Männer an Schreibtischen zu sehen bekommt. Doch im obersten Stockwerk sieht Pierre geöffnete Fensterläden, samt Fensterscheiben, an einem typischen französischen Balkon. Dort sitzt ein kahlköpfiger Mann an einem Schreibtisch, auf welchem ein Lederranzen liegt, der dem Ranzen aus dem Buchladen entspricht.
Im Laufe des Abends kann Pierre beobachten, wie Männer in Uniform aber auch in ziviler Kleidung das Haus besuchen oder verlassen. Parallel dazu hält eine beladene Kutsche an der Seitengasse des Eckhauses an, die unter anderem Truhen ablädt, die Pierre im Obergeschoss der Bücherei fand. Der kahlköpfige Mann im Balkonfenster sichtet derweil den Inhalt des Ranzens bis in die Nacht hinein, als schon seine restlichen Kollegen bereits die eigenen Fensterläden schlossen und die Männer am Eingang ins Haus gingen.
Der Müdigkeit zum Opfer fallend hält sich Pierre mit Schnupftabak wach, doch sogleich öffnet sich unerwarteterweise die Zimmertür bei dem Kahlköpfigen und ein Mann mit einer Schürze bringt diesen dazu, mit ihm das Zimmer zu verlassen.
Bei dieser Gelegenheit hängt sich Pierre blitzartig von der Dachkante herab und tastet sich mit den Beinen an ein Fallrohr heran, an welchem er hinunterklettert. Am Boden angelangt huscht er über die Straße und findet sich unterhalb des offenen Balkonfensters wieder. Hochschauend bemerkt er ein Fallrohr an der Hauswand, dass er prompt mit seinen Händen umgreift und sich mit den Beinen vorwärts an der Wand entlang drückt.
Recht schnell bekommt Pierre den Eindruck, dass dieses Rohr im Gegensatz zu dem anderen deutlich wackliger ist, was ihm Unbehagen bereitet, aber ihn nicht davon abbringt, weiter hochzuklettern. Auf der gleichen Höhe wie das Balkongitter angelangt, spannt Pierre seinen Körper an, um mit einem kräftigen Sprung seitwärts an der Wand das Gitter zu fassen zu bekommen. Schmerzhaft krallt er sich an das Geländer und klettert darüber, um auf Zehenspitzen durch den kargen Raum zu dem Objekt seiner Begierde zu schleichen. Im Schein der flackernden Öllampe angekommen beugt sich Pierre über den Tisch auf den ein aufgeklapptes Manuskript mit einer preußischen Fadenheftung daliegt.
„Noble Blässe“, überkommt es seinen Lippen beim drüberlesen des Titels eines handschriftlichen Textabschnittes, der eine Anleitung für eine magische Aufhellung der Hautfarbe darstellt. Auf der Nebenseite befindet sich wiederum ein loses Blatt Papier mit einer abweichenden Handschrift als im Manuskript, auf dem diverse Notizen geschrieben stehen. Herausstechend dabei ist am oberen Rand der Abdruck von einem verzierten Holzschnitt mit der dezenten Aufschrift "Kaiserliche Singularitätsakademie". Kurz darüber grübelnd klappt er das Schreibwerk zu, wodurch er den Titel "Plastischer Illusionismus von Olivier Belrose" auf dem Einband erblickt. Als Pierre dann das Manuskript in den Ranzen reinsteckt offenbart sich ihm darunter ein weiteres Manuskript. Es verschlägt Pierre augenblicklich den Atem als er den nächsten Buchtitel "Die Seelenmanipulation nach Sébastien de la Croix von Olivier Belrose" zu lesen bekommt.
Noch bevor er dazu einen Gedanken fassen kann, überrascht ihn schon die aufgehende Zimmertür. In Pierres Hand wandert direkt ein Briefbeschwerer, mit dem er sich umdreht und den Mann im Türrahmen erblickt, den er den Abend lang beobachtete. Sogleich muss sich der kahlköpfige Mann wegducken, um dem auf ihn zufliegenden Briefbeschwerer auszuweichen, was Pierre die Zeit einbringt, rasch auch das zweite Manuskript in den Lederranzen einzustecken und diesen sich über die Schulter zu werfen.
Dem Balkongitter zugewandt stürmt Pierre auf dieses zu, dass er umgreift und mit einer fließenden Bewegung die Gitterseite wechselt, woraufhin er schwungvoll zu dem Fallrohr springt. Nach Verstärkung brüllend prescht der Kahlköpfige zeitversetzt auch gegen das Balkongitter. Er kann nur noch dabei zusehen, wie Pierre stockend das Rohr runterrutscht. Bei gut der halben Strecke ist allerdings ein metallisches Quietschen zu hören und zu sehen, wie das Fallrohr sich von der Hauswand löst. Es folgt ein Aufschrei von Pierre und dann ein Aufprall auf dem Boden samt dem umgeknickten Rohr.
Von Schmerzen geplagt rafft sich Pierre vom Pflasterboden auf und läuft humpelnd die Straße hinunter und wenig später auch ein hinterhereilender Trupp aus dem Eckgebäude. Keuchend biegt Pierre in eine Seitengasse ab, wie auch der Trupp, dem sich dort weitere Abbiegungen auftuen. Das laute Fauchen einer aufgeschreckten Katze veranlasst die Männer sogleich in die entsprechende Richtung weiterzurennen statt sich aufzuteilen. So wird in der Seitengasse das Poltern der Männer immer unhörbarer und aus einem dortigen Heukarren, der mit einem Laken bedeckt wurde, ist wiederum ein Keuchhusten zu hören.
„Bursche, was ist mit dir passiert?“, sagt ein Hüne mit einem kehligen Akzent zu dem verrußten, verschwitzten und mit Heu behafteten Pierre, der an der Türschwelle einer Stadtvilla steht.
„Guten Abend, Dr. Rhin!“, begrüßt Pierre den Hünen in dessen Muttersprache.
„Das ist eine lange Geschichte aber sagt Ihnen der Name des Kavaliers Olivier Belrose etwas?“, fragt Pierre ganz ungeniert, wobei er wieder ins Französische umschwing.
Zögernd antwortet der Hüne mit einem „Ja, der Schönmacher“.
„Ihn gibt es nicht mehr, hat wohl versucht de la Croix’ Künste zu verfeinern und wurde von einem unzufriedenen Kunden erlegt. Aber das ist unwichtig, ich habe seine Forschungen und seine Briefsammlung aus den Händen der Nationalgarde ergattert!“, sagt Pierre stolz und überreicht dem Hünen den Lederranzen.
Ungläubig blickt der Hüne in den Ranzen hinein, bevor er wieder was sagt, „Dieser Langfinger Belrose, deshalb fanden wir bei de la Croix kaum was zu seinen … Moment mal, der Nationalgarde, sagst du? Bursche, komm schleunigst rein, bevor dich jemand noch sieht! Mach dich in der Waschküche sauber und unterrichte mich danach was genau vorgefallen ist. Herr Ambroise ist zufällig ebenfalls anwesend“.
In einem Wohnzimmer stehend wird der Hüne von einem fettleibigen Mann in einem Sessel erwartungsvoll angeschaut.
„Es hat den Schönmacher erwischt … Mein Mündel brachte mir aber die Niederschrift seiner Forschungen, die sich die Nationalgarde angeeignet hat, meinte er zu mir“, sagt der Hüne trocken.
„Ach herrje, die nächsten Nächte wird man viele Damen um ihn weinen hören aber der de la Croix Junge überrascht immer wieder aufs Neue. Hätte ich mir damals bloß den Knaben für mein Spinnennetz beansprucht“, beendet der fettleibige Mann seine Ausführung in dem er an einem Weinglas nippt.
Der Hüne setzt sich währenddessen in einen gegenüber liegendem Sessel und entgegnet in den Lederranzen blickend, „Sobald er nächstes Jahr die Volljährigkeit vollendet, nehme ich ihn in die Lehre auf“.
Fortsetzung
Ein notwendiges Übel