Ansprache an die Schüler und Lehrkräfte
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Wurde jeder zum Schweigen gebracht?

Gut.

Guten Abend an die Universitätsgemeinschaft. Ich erhoffe, euch in euren Gedanken erwischt zu haben. Ich bin hier, um mit Ihnen über eine Angelegenheit von großer Bedeutung zu sprechen. Ich bin sicher, dass ihr alle inzwischen die Ketzerei des Milephanes gehört habt. So sehr wir, die Verwaltung, versucht haben, euch vor ihm zu schützen, hat er sich leider als einfallsreich bei der Verbreitung seiner Lügen erwiesen. Ich habe gehört, dass seine verschmutzte Philosophie offen von denen diskutiert wurde, die ich für ehrenwerte Bürger und Studenten gehalten hatte. Das wird nicht so weitergehen.

Und so habe ich euch alle heute hierher gebracht, um diesem schädlichen Stamm der neonantischen Ideologie ein Ende zu setzen. Milephanes ist ein Verräter und Revolutionär. Er hat sich von seinen Vätern abgewandt. Er würde die Gesellschaftsordnung und die Naturphilosophie zerstören, die die Grundlage unserer Lebensweise sind.

Milephanes hat verleumderisch behauptet, dass wir eine unangemessene Kontrolle über die heilige Institution der Demokratie ausüben. Das ist absoluter Unsinn. Es ist ewig anerkannt, dass ein demokratisches System nur so weise ist wie seine freien Menschen. Wir stärken das Volk und damit die Demokratie selbst. Die Universität, so würde ich argumentieren, präsentiert den größten Verbündeten, den die Demokratie je hatte. Wir lehren euch alle die feinste Weisheit unserer Vorfahren und schützen euch vor den falschen Überzeugungen, die der allgegenwärtige Feind einer gerechten und freien Gesellschaft waren. Und welcher Beweis für eine aufgeklärte Gesellschaft könnte jemand mehr verlangen als Einstimmigkeit?

Diese Quelle des Schmutzes endet jedoch nicht dort. Milephanes wendet sich an die alte, diskreditierte und gegen Aristoteles gerichtete Vorstellung, dass es eine gewisse Gleichwertigkeit in der Natur zwischen Sklaven und freien Menschen gibt oder geben könnte. Er behandelt einen Begriff, der häufiger in Komödien vorkommt, als ob er einen ernsthaften philosophischen Wert hätte. Stellt euch vor, wie schwer es auch sein mag, eine Welt, in der er Recht hatte. Stellt euch eine Welt ohne Sklaven vor! Wie würde Milephanes vorschlagen, dass Felder gesät werden? Wie würde er vorschlagen, dass die Häuser erhalten bleiben? Wie würde er vorschlagen, dass Kriege geführt werden?

Er liegt offensichtlich nicht im Recht. Haben Sie jemals versucht, mit einem Sklaven zu sprechen? Die meisten von ihnen sind nicht in der Lage, etwas außerhalb ihrer Pflichten zu verstehen, und die wenigen, die gesprächsfähig sind, wissen nichts von den klassischen Philosophen. Sie konnten die Natur von Poesie, Komödie oder Tragödie nicht verstehen. Nur der schärfere Verstand eines freien Mannes, insbesondere eines, der an der Universität von den besten Philosophen dieser Zeit ausgebildet wurde, kann die Feinheiten enthalten. Haben die großen Hippokrates nicht zu Recht festgestellt, dass einige, wie die Anatolier, sich besonders gut als Sklaven eignen? Der Sklave ist geschickt im Physischen, wie das Tier; der freie Mensch ist geschickt im Rationalen, wie die Götter. Die Naturen überschneiden sich nicht.

Die Universität hat diese Unterscheidung perfektioniert. Dank unserer Fortschritte in der Naturphilosophie braucht niemand jemals einen Sklaven oder eine Frau zu fürchten, der die Grenzen des Orthoskepsi überschritten hat. Das Leben eines Bürgers ist freier und sicherer als je zuvor.

Kein Wort kommt aus dem Mund von Milephanes, das nicht täuscht, korrumpiert und irreführt. Ich und meine Kanzlerkollegen auf unseren anderen Universitäten sind entschlossen, diesen gefährlichen Ansichten ein Ende zu setzen. Wir dulden keine weitere Erwähnung oder Annahme von ihnen unter Androhung eines Ausschlusses oder Widerrufs des Abschlusses. Das sind harte Maßnahmen, ich weiß, aber die Erfahrung hat die Verwaltung gelehrt, dass es besser ist, diese Art von Ketzerei sofort auszulöschen, als sie lange genug überleben zu lassen, um unter dem Gewicht ihrer eigenen Falschheit zusammenzubrechen.

Ich trage den Namen meines Vaters und seines Vaters vor ihm, zurück in die Frühzeit der Klassik. Die Liebe zur Wahrheit fließt in meinen Adern wie Ichor. Und es ist mit dem vollen Gewicht meines Erbes, wenn ich euch frage, als Gleichgestellte: Glaubt diesem Wahnsinn nicht. Lasst es beginnen und enden in Milephanes, und lasst Freiheit und Harmonie ungetrübt zurückkehren. Die Alexylva-Universität ist und bleibt ein Leuchtturm des Wissens und der Weisheit. Vergiss das nie.

Mögen die Götter über uns alle lächeln. Und jetzt zurück in die Klasse!

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