Mr. Feather schwebt von einer Klippe herab und flattert vierhundert Fuß hinunter, an Klumpen von haarigen gräsernen und steinernen Schwalbennestern vorbei und schlägt am Grund auf dem Boden mit einem dumpfen Knall auf. Er stöhnt und zieht sich an seinem Ellenbogen hoch, nur um mit seinen Augen ein kleines, rundgesichtiges Mädchen, mit schwarzen Haaren in der Schlucht, zu erfassen. Sie blinzelt still.
Er steht auf, bürstet die Ellenbogen seines Anzugs ab, zieht das himmelblaue Rever herab und glättet die Federn seines Hutes. Der Mann ist dünn, zu dünn und er sieht wie ein Maisstängel aus, aber überaus höflich. Er lässt seinen Hut abgesetzt und beugt sich zeitgleich zum Mädchen hinunter.
Sie blinzelt ihn an und Mr. Feather weiß sofort, was sie denkt - sie ist sechs oder sieben, gerade als Dinge die nicht passieren können sich von Dingen die passieren können trennen und Mr. Feather ist eines dieser Dinge: Männer die von den höchsten Bergen des Landes schweben und weder gebrochen oder verdreht sind, existieren nicht. Und er stand wieder auf.
Das Mädchen ergreift die Flucht. Mr. Feather lächelt und folgt ihr. Etwas in seiner Brust flattert. Sie kennt ihn noch nicht—Mr. Feather kann immer fallen und sich nie etwas brechen.
Bei ihr zuhause, kocht die Mutter des Mädchens das Abendessen für sie beide, als Mr. Feather an die Tür klopft. Er ist so dünn, denkt sie, dass als er sie sanft frägt, “Madam, mein Auto hatte, die Straße runter, eine Panne - wenn es ihnen nichts ausmacht, ich bin sehr hungrig, ich habe ein Blutleiden-” er hört auf zu sprechen und sie lächelt ein bisschen, als sie überzeugt und verlegen wegen seiner Notlage ist. “Also, lassen sie mich kurz in den Kühlschrank sehen, ich habe vielleicht etwas Obst…”
Ihr Mädchen, das Schwarzhaarige, steht im Flur und starrt ihn an. Er sieht sie an, aber fühlt den vertrauten sanften Ruck in seiner Brust—da lebt ein kleiner Vogel darin, der gerade aufgewacht ist. Sein Sehvermögen wird etwas farbloser und das Mädchen starrt durch ihn hindurch.
“Eigentlich, entschuldigen sie, Madam-” gerade als sie sich zum Kühlschrank umdreht, rutscht es aus und er stürzt über das Geländer des Hauses. Hinaus, runter, über die Veranda und den gepflegten vorstädtischen Rasen-das Gras berührt in kaum. Es rutscht ein klein wenig weiter als er zu einem Maschendrahtzaun weht und durch ihn hindurch schlüpft - jetzt kommt der interpass, drei Autos scheren vor ihm aus, ein Motorrad wird langsamer als er vorbei zischt. Zwei Autofahrer sprechen miteinander als sie vorbeifahren- Steppenläufer wachsen hier nicht, oder? Muss wohl eine Konstruktion sein. Sich überschlagend und sich im Kreis drehend, fällt er in einen Graben voller Efeu und kommt langsam zusammenzuckend wieder auf die Beine.
Seufzend steht er auf und setzt seinen Hut auf. Es würde nichts tun um es zu vergessen. Wenn Redd wirklich hier ist, wenn er ankommt, wüsste er nicht was er tun soll, aber heutzutage ist die Erinnerung von Ms. Sweetie- also, Sweetheart, wie er sie nennt- genug um ihn weitermachen zu lassen. Zucker und Federn waren schon immer eine gute Kombination, nicht wahr? Leicht, liebenswert und halb immateriell und zerbrechlich. also, nein. Nicht das. Allein wegen diesem Grund hätte es nie funktioniert.
Mr. Feather greift nach der Feder an seinem Hut, richtet sie hin und geht weiter. Mit ein bisschen Glück nimmt ihn jemand mit. Die Nacht bricht über der Autobahn herein und er geht und er geht und die Vögel fliegen um ihn herum nach Hause.
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